Entwicklung der Kosten am Bau!
In den letzten Jahren sind nicht nur die Immobilienpreise in Deutschland kontinuierlich angestiegen, sondern auch die Preise im Baugewerbe. Das stellt sowohl Bauherren als auch Bauunternehmen vor große Herausforderungen.
All diese Kosten werden anhand des Baupreisindex gemessen.
Der Baupreisindex ist eine der wichtigsten Kennzahlen im Bereich der Baukostenplanung. Er zeigt auf, wie sich der Kostenaufwand für die Errichtung oder Instandhaltung von Betriebsgebäuden oder Wohnhäusern, wie Einfamilienhäusern in Bezug auf ein vom Statistischen Bundesamt festgelegtes Basisjahr (=100) entwickelt. Das Basisjahr wird alle fünf Jahre neu bestimmt, um so die Preisveränderungen realistisch darzustellen.
Der Baupreisindex wird beispielsweise genutzt, um eine Prognose der Baukosten zu erstellen. Außerdem ist es so möglich bei der Bewertung von Immobilien die Normalherstellungskosten an die Preisverhältnisse zum Wertermittlungsstichtag einer Immobilie anzupassen und ein genaueres Ergebnis zu erzielen
Im Sprachgebrauch und in der Literatur wird häufig der Begriff "Baukostenindex" verwendet, wobei fast immer der "Baupreisindex" gemeint ist. Dieser Sachverhalt führt bei den Nutzern der Statistik nicht selten zur Verwendung der falschen Zahlenreihe. Wir weisen deshalb bei allen Anfragen nach dem "Baukostenindex" immer darauf hin, dass vermutlich der Baupreisindex gemeint ist - und unsere Vermutung wird dann auch in den meisten Fällen bestätigt.
Das Statistische Bundesamt berechnet neben dem dezentral ermittelten Baupreisindex tatsächlich zentral einen Baukostenindex, der aber eine ganz andere Aussage hat, als der Baupreisindex. Näheres zum "Baukostenindex" finden Sie in der Publikation "Preisindizes für die Bauwirtschaft" (Punkt 11 der Erläuterungen auf Seite 6 und in den Tabellen auf den Seiten 37/38).
Zusammenfassung: Baupreisindizes zeigen die Entwicklung der Erzeuger-Verkaufspreise für das Baugewerbe. Aus Sicht der Käufer / Bauherrschaft spiegeln sie deren Einkaufspreise wider. Baukostenindizes hingegen dokumentieren, wie Bauunternehmen ihr Material, Löhne (Arbeitskosten), Ausrüstung, Energie, usw. einkaufen.
Weitere Informationen zum Baupreisindex finden Sie in den "Erläuterungen zum Baupreisindex".
Der Baupreisindex teilt sich in verschiedene Preisindizes für unterschiedliche Bauwerksarten auf:
Zwischen 2010 und 2022 sind die Bau- und Immobilienpreise in Deutschland stark gestiegen. Dies führte zu einem Anstieg des Baupreisindexes. Gründe hierfür sind beispielsweise die gestiegenen Materialkosten, die steigenden Energiepreise und der Fachkräftemangel in der Bauwirtschaft.
Der Baupreisindex für Wohngebäude in Deutschland betrug im Jahr 2023 ca. 160 Punkte, ausgehend vom Basisjahr 2015 (Index= 100).
In dem unten abgebildeten Diagramm erkennt man eine deutliche Steigerung des Baupreisindex seit dem Jahr 2015.
Baupreisindex
Abb. 1: Baupreisindex (Wohngebäude) zum Basisjahr 2015
Quelle: https://bki.de/baupreisindex
Der Baukostenindex und der Baupreisindex werden häufig verwechselt
Oftmals ist es nämlich so, dass der Begriff Baukostenindex verwendet wird, obwohl eigentlich Baupreisindex gemeint ist, dies führt meist dann auch zur Verwendung von falschen Zahlen. Um die Verwechslung und Fehler zu vermeiden, ist es wichtig den Unterschied zwischen den Indizes zu kennen.
Der Baupreisindex beinhaltet die vom Bauherrn tatsächlich getragenen Baupreise und stellt die Entwicklung der Bau- bzw. Instandhaltungskosten für Wohn- und Geschäftsgebäude dar. Der Baukostenindex bildet die tatsächlichen Baukosten für die geplanten Bauleistungen ab, die von Baufirmen erbracht werden müssen. Er spiegelt die Preisentwicklung der Baukosten für Baumaterial, Arbeitszeit, Ausrüstung, Geräte und Betriebsstoffe oder Energiekosten wider. Es werden nur die tatsächlichen Kosten berücksichtigt, die dem Bauunternehmen entstehen.
Die Entwicklung des Baupreisindex hängt von der Entwicklung des Baukostenindex ab. Wenn die Baukosten steigen, erhöhen die Bauunternehmen in der Regel ihre Preise. Dies führt zwangsläufig zu einem Anstieg des Baukostenindex.
Der Baukostenindex soll die Entwicklung und Veränderungen der Baukosten in Deutschland realistisch darstellen. Investoren und Baufirmen nutzen ihn, um die Kostenentwicklung von Bauprojekten zu prognostizieren und Budgets entsprechend zu planen oder anzupassen.
Ein Baupreisindex ist ein Preisindex, der die Entwicklung der Baupreise in Bezug auf ein bestimmtes Basisjahr verfolgt. Die Auswahl des Basisjahres erfolgt in Deutschland durch das Statistische Bundesamt (Destatis) in der Regel alle fünf Jahre. Derzeit wird das Basisjahr 2021 für die Wertermittlung verwendet. Bei der Aktualisierung des Index werden methodische Verbesserungen, aktuelle Wägungsschemata und andere notwendige Anpassungen in die Berechnung der Indexwerte einbezogen.
Der Baupreisindex bietet anhand von Preisindizes einen Überblick über die Preisentwicklung und Baukosten im Baugewerbe für verschiedene Arten von Nichtwohngebäuden (wie gewerbliche Betriebsgebäude und Bürogebäude) sowie Wohngebäude. Dabei werden Veränderungen im Laufe der Zeit aufgezeigt.
Ähnlich wie der Neubauwert, der gleitende Neuwertfaktor, der Anpassungsfaktor und der Gebäudeversicherungswert 1914, spielt dieser Indexwert auch bei der Berechnung der Versicherungssumme in der Wohngebäudeversicherung eine relevante Rolle.